Während der gesamten Geschichte Kambodschas inspirierte die Religion seine Kultur und die Kunst. Ein einzigartiger Khmer-Stil entstand, der eine Kombination aus indigenen animistischen Überzeugungen und den ursprünglich indischen Religionen Hinduismus und Buddhismus ist. Hinzu kamen im Laufe der Zeit javanische, chinesische und thailändische Einflüsse.
Khmer Kunst & Architektur
Die Khmer-Skulpturen repräsentieren die hinduistischen Gottheiten, wie zum Beispiel den Elefantengott Ganesha, Shiva, Vishnu oder Brahmans sowie hinduistische mythische Monster, wie die Schlange Naga, die riesige Makara oder Löwen. Einige große Skulpturen stellen sogar die Epen der hinduistischen Mythen wie Mahabharata und Ramayana dar. Später erschienen die Buddha-Statuen in den Tempeln, wie in in Angkor Thom (Bayon), wo die prächtigen Statuen des viergesichtigen Bodhisattava Avalokiteshvara, des Lord Buddha, auf fünfzig Türmen skulpturiert wurden.
Tanz und Theater
Im klassischen kambodschanischen Tanz führen Frauen, gekleidet in bunte Kostüme mit aufwendigem Kopfschmuck, langsame, anmutige Bewegungen aus, begleitet von einem perkussiven Ensemble, das als Pin Peat bekannt ist. Zu den Pinpeat-Orchestern gehören Trommeln, Gongs und Bambusxylophone.
Der Apsara-Tanz ist eines von zwei Elementen des klassischen Balletts, das andere ist der „heutige“ Tanz, die Darstellung früher Mythen. Andere basieren auf den legendären Schlachten und mythischen Sagen, des großen Kampfes zwischen Göttern und Dämonen um die heilige Flüssigkeit, die Unsterblichkeit verleiht. Es gibt 100 Tänze und Dramen.
Die anmutigen Bewegungen der Apsara-Tänzer, geschmückt mit goldenen Kopfbedeckungen und seidenen Tuniken und Röcken, sind an den Wänden vieler Tempel in Angkor geschnitzt. Schätzungen zufolge gab es 3.000 Apsara-Tänzer am Hof von König Jayavarman VII. Die Apsarasen sind himmlische weibliche Nymphen, die für die Götter tanzen.
Die Volkstänze der Landbevölkerung erzählen vom Fischfang und von Ernten. Eine Form des Volkstanzes ist der „robam komarek“, bei dem zwischen rhythmisch aufeinander geschlagenen Bambusstangen getanzt wird.
Neben dem Tanz spielt in Kambodscha das Theater eine große Rolle im kulturellen Leben. Maskierte Schauspieler präsentieren die Geschichten tänzerisch, allerdings ohne ein Wort zu sprechen. Das Schattentheater hat eine Jahrtausende alte Tradition, die in ganz Südostasien verbreitet ist. Die Schattenspielpuppen werden vor oder hinter Lichtquellen bewegt, so dass Schatten entstehen. Im Schattentheater werden Geschichten über Liebe, Kampf und Abenteuer erzählt.