Porträt Frau Kambodscha

Bevölkerung & Religion

Khmer und weitere Ethnien

Im Jahr 2021 wurde die Einwohnerzahl von Kambodscha auf ca. 15,8 Millionen geschätzt. Dabei sind die Khmer die älteste und mit 90 % der Einwohner, die vorherrschende Bevölkerungsgruppe. Schon im 2. Jh. besiedelten die Khmer die Region. Javaner, Malaien, Thailänder und Vietnamesen kamen erst viel später. Die Chinesen wanderten sogar erst im 18. Jh. ein. Die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe in Kambodscha sind die Vietnamesen (5%), gefolgt von den Cham (malaiischer Herkunft) mit 4%.

Die Cham sind Muslime und wurden von den Roten Khmer in den 1970ern Jahren verfolgt und Moscheen wurden zerstört. Sie leben vor allem am Mekong und am Tonle-Sap-See, in den Provinzen Kompong Cham, Kompong Speu und Kompong Chhang. Südlich und östlich von Phnom Penh haben sich Vietnamesen und Chinesen angesiedelt und betreiben Reisanbau. Im Hochland, in den Provinzen Ratanakiri, Modulkiri sowie Stung Treng und Kratie leben Bergvölker. Die größte Ethnie sind die Tompuon mit ca. 20.000 Bewohnern sowie die Bunong, Kreung, Kavet, Brau und Jarai.

Thearavada-Buddhismus ist offizielle Religion

Mönche in Angkor Wat
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Der Thearavada-Buddhismus ist die offizielle Religion in Kambodscha, der 95% der Bevölkerung angehören. König Jayavarman VII erklärte den Buddhismus zur Staatsreligion und 1295 wandte sich der Angkor-König Srindravarman dem Theravada-Buddhismus zu. Die berühmtesten buddhistischen Tempelanlagen von Kambodscha befinden sich in Angkor.

Erst während der Herrschaft der Roten Khmer wurde die buddhistische Religion tief erschüttert. Zahlreiche Tempel wurden zerstört, Mönche getötet und Buddhastatuen enthauptet. Die buddhistische Gemeinschaft sollte ausgerottet werden. Von 65.000 Mönchen überleben nur knapp 3.000 die Zeit. Mittlerweile hat sich deren Zahl wieder vervielfacht.

Buddhistische Mönche in Kambodscha sind sehr diszipliniert. Zusätzlich zu den zehn Grundregeln gibt es noch weitere 227 Regeln zu befolgen, um ein guter Buddhist zu sein. Jungen werden häufig für kurze Zeit Tempeldiener oder Novizenmönch, um Pluspunkte für ihr Karma zu sammeln. Die Mönche sind in Kambodscha die Bewahrer der moralischen und ethnischen Werte. Sie spielten auch in der Geschichte immer wieder eine politische Rolle. Zum Beispiel hatten sie während der französischen Kolonialzeit Aufstände angeführt.

Weitere Religionen und deren Vermischung

Das Christentum und die Cham-Muslime spielen zwar nur eine untergeordnete Rolle, erfreuen sich aber zunehmender Beliebtheit, insbesondere in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh und einigen Provinzen. Der Daoismus und Konfuzius wird von den Chinesen häufig praktiziert. Wobei sich die Religionen auch vermischen. Schließlich war Jesus auch in Asien auf Wanderung. Und so sucht ein christlicher Khmer nach wie vor Gott im buddhistischen Tempel auf und ein Buddhist verehrt nicht selten auch einen hinduistischen Gott. In der Frühzeit des Angkor-Reiches hatten die Inder den Hinduismus ist Land gebracht. Zahlreiche Figuren an den Tempeln sind Zeugen dieser Vergangenheit. Auch der Geisterglaube, der Animismus, ist fester Bestandteil des Glaubens der Khmer.